Unter der Anleitung von Herrn Heilbronner versuchen sich zwei Schüler*innen an nichts Geringerem als der „Königin der Instrumente“.
von Malin Heering und Darja Klaege
Nicht nur im Freizeit- und Erholungszentrums (FEZ) finden Workshops im Rahmen der musikalischen Werkstätten statt. Unter den externen Angeboten ist beispielsweise das Orgelspiel, das in der Neuapostolischen Kirche im Prenzlauer Berg ausgerichtet wird. Der Kurs kann normalerweise von bis zu vier Schüler*innen besucht werden, in diesem Jahr waren aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur zwei Teilnehmer*innen erlaubt.
Die Anforderungen zur Teilnahme am Workshop von Musiklehrer Herrn Heilbronner, der auch am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium unterrichtet, sind streng: So braucht es zur Teilnahme am Projekt mindestens vier Jahre Klaviererfahrung. Die beiden Teilnehmer*innen spielen bereits seit sechs bis zehn Jahren regelmäßig und kennen sich daher gut auf diesem Gebiet aus.
Um mit einem so besonderen und speziellen Musikinstrument wie der Orgel zurechtzukommen, ist es wichtig, sich gut zu konzentrieren und die Bewegung von Händen und Füßen genaustens zu koordinieren. Auf einer Orgel gibt es zwei Tastaturen für die Hände, welche Manuale genannt werden, und ergänzende Taster für die Füße, die Pedale. Daher muss man schnell reagieren und die Bewegungen in kurzer Zeit umsetzen.
Die Kursteilnehmer*innen proben von Montag bis Freitag an Stücken, die sie schon auf dem Klavier beherrschen, darunter etwa die „Mondscheinsonate“ vom bekannten Komponisten Ludwig van Beethoven. Die Schüler*innen heben hervor, dass es eine einmalige Gelegenheit ist, in einer Kirche Orgel spielen zu dürfen. Diese Chance wollten sie nicht verpassen. Außerdem fanden sie es spannend, den Unterschied zwischen einem herkömmlichen Klavier und einer Orgel selbst erleben und hören zu können.
Zurück zur mechanischen Orgel
Die Neuapostolische Kirche Berlin wurde 1933 errichtet, ihre Orgel allerdings erst 1938 eingebaut und eingeweiht. Ende der 60er Jahre wurde die Pfeifenorgel durch eine elektronische Variante ersetzt. Bei einer solchen elektronischen Orgel wird der Klang durch den Einsatz von Computertechnik erzeugt. Am 8. Juli 1984 wurde die Orgel allerdings wieder zu einem nicht-elektronischen Modell der Firma „Sauer“ zurückgebaut, da es immer wieder zur Störungen und Ausfallzeiten kam. Bei einer solchen Orgel wird der Druck auf eine der Tasten mechanisch an die Ventile unter den Pfeifen geleitet, dadurch entsteht ein Ton. Die Pfeifenorgel, auch „Königin der Instrumente“ genannt, war besonders im 17. und 18. Jahrhundert in Europa beliebt und verbreitet.
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