Austauschschüler*innen in Texas : Ein Rei­se­be­richt mit allem Drum und Dran: Über Valen­tins­tag­par­tys und „Har­ry Pot­ter“ als Schulfach.

Anfang Febru­ar ging es für eini­ge Schüler*innen der sieb­ten und ach­ten Klas­sen nach Aus­tin, Texas. Sie misch­ten sich dort unter die knapp eine Mil­lio­nen Ein­woh­ner der vom Fluss „Lady Bird Lake“ ent­zwei­ten Stadt und haben dabei viel erlebt.

Unser Alltag

Wir kamen erst spä­ter als gedacht an, da unser Flug­zeug in Lon­don durch eine ver­klemm­te Tür nicht gleich star­ten konn­te. Dadurch fiel das Bar­be­cue weg, wur­de aber durch ein Abend­brot in den Fami­li­en ersetzt.

Die Schu­le begann täg­lich um 7:30 Uhr. Das hieß für mich und mei­ne Mitbewohner*innen, dass wir um 5:50 Uhr auf­ste­hen muss­ten. Wer Glück hat­te, wur­de von seiner*ihrer Gast­fa­mi­lie mit dem Auto zur Schu­le gefah­ren.  Ansons­ten hieß es noch frü­her auf­ste­hen, um den Schul­bus zu bekom­men. Bevor wir in den Unter­richt gin­gen, tra­fen wir uns in einer der zwei Turn­hal­len der Keal­ing Midd­le School. In der Schu­le hat jede*r Lehrer*in sei­nen fes­ten Raum, den er*sie selbst ein­ge­rich­tet hat.  Es lau­fen also nur die Schüler*innen zwi­schen den ein­zel­nen Klas­sen­zim­mern hin und her.

Rich­ti­ge Pau­sen gibt es nicht: Es gibt nur eine Mit­tags­pau­se, die für jeden unter­schied­lich gelegt ist, um den Ansturm in der Men­sa zu ver­rin­gern. Die zwei­te Stun­de dien­te dem Erle­di­gen der Haus­auf­ga­ben. 25 Minu­ten ging die soge­nann­te „Advi­so­ry“, auch wenn mir bis heu­te schlei­er­haft ist, wer da über­haupt Haus­auf­ga­ben gemacht hat. In die­ser Stun­de wur­de auch „The Pledge of Alle­gi­ance“, eine Art Schwur an das eige­ne Land auf­ge­sagt. Die Schu­le endet um 14:47 Uhr.

Und nach der Schule?

Ein altes Gebäude mit Turm
Das Texas Sta­te Capi­tol, ein Parlamentsgebäude

An man­chen Tagen haben wir den gan­zen Tag in der Schu­le ver­bracht, oft haben wir aber auch Aus­flü­ge gemacht. Das bedeu­te­te, dass wir viel lau­fen muss­ten, da wir von der Schu­le zu Fuß zu den Muse­en unter­wegs waren. Ich hat­te das Gefühl, dass die meis­ten Amerikaner*innen das nicht so rich­tig glau­ben konn­ten, da hier so vie­le Autos fah­ren. Einer­seits ist das ver­ständ­lich, weil Ame­ri­ka ein so gro­ßes Land ist und man ohne Auto auf­ge­schmis­sen ist, weil es so gut wie kei­ne öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel gibt. Ande­rer­seits wur­den auch Stre­cken mit dem Auto gefah­ren, bei denen ich mich im Nach­hin­ein frag­te, war­um wir die jetzt nicht ein­fach gelau­fen sind.

Ein paar Bei­spie­le für die Sehens­wür­dig­kei­ten, die wir besucht haben sind das „Texas Sta­te Capi­tol“, wel­ches das Par­la­ments­ge­bäu­de von Texas dar­stellt, das „Blan­ton Muse­um of Art“, ein Kunst­mu­se­um, die Radio­sta­ti­on „KUTX 98.9“ der hie­si­gen Uni­ver­si­tät und das „Bul­lock Muse­um“, ein Muse­um über die Geschich­te von Texas.

Nach­mit­tags haben wir gemein­sam mit unse­ren Gast­fa­mi­li­en und oft auch mit ande­ren Austauschschüler*innen etwas unter­nom­men. Unse­re Gast­el­tern waren wirk­lich sehr enga­giert. Ihre gute Ver­net­zung führ­te dazu, dass am nächs­ten Tag alle getoas­te­tes Toast beka­men, wenn nur eine*r von uns den Wunsch äußerste.

An einem Wochen­en­de mach­ten eini­ge von uns einen Aus­flug nach San Anto­nio, die nächst grö­ße­re Stadt. San Anto­nio liegt näher an der Gren­ze zu Mexi­ko und hat so fast schon etwas mexi­ka­ni­schen Flair.

So manches war etwas „weird“

So eini­ges ver­wun­der­te uns. Das fängt schon mit der Tat­sa­che an, dass es Schul­fä­cher wie Har­ry Pot­ter, Zom­bie­apo­ka­lyp­se-Über­le­bens­trai­ning, ein Impro­vi­sa­ti­ons­thea­ter mit Scher­zen und Flug­leh­re gab. Eine Leh­re­rin brach­te gar immer ihren Hund mit in den Raum.

In den Gast­fa­mi­li­en selbst war es nicht viel anders: Ein Gast­va­ter war vier­fa­cher Welt­meis­ter im Flip­per, einem Casi­no­spiel. Außer­dem gab es eine Par­ty zum Valen­tins­tag, die von den Gast­fa­mi­li­en orga­ni­siert wur­de, was für uns Deut­sche ziem­lich komisch war.

Von Corona nicht weit weg

Lei­der sahen auch hier die Umstän­de nicht anders aus wie in Deutsch­land: Schu­len und Restau­rants waren geschlos­sen und nicht vie­le Men­schen auf den Stra­ßen unter­wegs. Aus die­sem Grund kom­men unse­re Austauschschüler*innen lei­der erst im nächs­ten Jahr. Nichts­des­to­trotz freu­en wir uns schon dar­auf, ihnen Ber­lin zu zeigen.

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