Kniff­li­ge Fra­gen und viel Spaß am Job: Frau Ulrichs im Interview

Wir alle ken­nen das. Man hat mit einem*einer Lehrer*in Unter­richt und fragt sich, was wohl sein*ihr Hass­fach war oder wes­halb er*sie Lehrer*in gewor­den ist. Dafür gibt es das Lehrer*inneninterview. Dies­mal haben wir mit Frau Ulrichs gespro­chen. Sie wird als Refe­ren­da­rin noch bis Ende des Jah­res an unse­rer Schu­le Deutsch und Reli­gi­on unterrichten.

Warum sind Sie Lehrerin geworden?

Weil ich fin­de, dass das ein total tol­ler Job ist, als Leh­re­rin mit der Zukunft unse­rer Gesell­schaft zu tun zu haben. Und ich fin­de es wahn­sin­nig toll, zu sehen, wer da wie auf­wächst und mit wem wir es zu tun haben, unse­re Zukunft zu unter­stüt­zen und ihr dabei zu hel­fen, ihren Weg zu gehen.

Was mögen Sie an Ihrem Beruf am liebsten?

Den Kon­takt zu euch.

Deutsch oder Religion?

[lacht] Ich habe ja extra bei­des stu­diert, weil ich bei­des super finde.

Sie müssen sich entscheiden!

Ich muss mich ent­schei­den? Ich fin­de, das ist total fies. Tat­säch­lich wür­de ich mich für Deutsch entscheiden.

Warum?

Weil ich bei Deutsch mehr Stun­den habe, die ich mit einer Klas­se oder euch als Kurs habe. Das heißt, man kann auch ein­fach eine bes­se­re Bin­dung auf­bau­en zu den Kids. 

Tat­säch­lich fin­de ich, das gilt für bei­de Fächer, sowohl für Deutsch als auch für Reli­gi­on, dass man tages­ak­tu­el­le The­men ver­wen­den kann, aber man trotz­dem auch einen Rück­griff auf die Geschich­te machen kann. Das ist bei bei­den Fächern super­schön. In Deutsch wahr­schein­lich ein biss­chen schö­ner, weil man eben auch Lite­ra­tur lesen kann. Das ist bei Reli­gi­on nicht ganz so gege­ben. Klar hat man da auch die Bibel und kann da Bücher lesen, aber das ist nicht so gut in den Unter­richt ein­zu­bin­den wie bei Deutsch.

Was war, in Ihrer Schulzeit, Ihr Hassfach?

Mein Hass­fach… Was habe ich rich­tig gehasst? Das ist die schwers­te Fra­ge bis jetzt. Tat­säch­lich ist es… Mathe ist es nicht gewe­sen. Phy­sik? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall irgend­was Natur­wis­sen­schaft­li­ches. Also Bio nicht, Bio habe ich gemocht. Ich wür­de sagen, Mathe… Nein! Sagen wir Che­mie. Leh­rer­ab­hän­gig in dem Fall.

Haben Sie Vorbilder? Wenn ja, wen?

Ich fin­de, dass Sophie Scholl ein Vor­bild ist. Und zwar ein Vor­bild für mich durch ihr Enga­ge­ment. Dass sie sich nicht hat unter­krie­gen las­sen und bis zum Ende dafür einstand. 

Würden Sie sich eher als Optimistin oder Pessimistin bezeichnen?

Ich bin auf jeden Fall eine Opti­mis­tin. Ich wür­de auch sagen, dass ich eine Idea­lis­tin bin, aber das steht schließ­lich nicht zur Option.

Können Sie uns spontan Ihren Lieblingswitz erzählen?

Eine Schild­krö­te läuft durch eine Wüs­te und sagt: ‚Nein, nein, nein, nein.‘ Sie läuft immer wei­ter: ‚Nein, nein, nein, nein.‘ Sie läuft immer und immer wei­ter: ‚Nein, nein, nein, nein. So viel Sand und kei­ne Förmchen.‘

Das ist der ein­zi­ge Witz, den ich kann.

Was ist Ihre tägliche Motivation?

Natür­lich ist mei­ne täg­li­che Moti­va­ti­on, euch in der Schu­le zu sehen. [lacht]

Jetzt geh ich sel­ber kot­zen. Also mei­ne täg­li­che Moti­va­ti­on ist tat­säch­lich, das klingt jetzt auch total hoch­ge­sto­chen, die Welt ein Stück­chen bes­ser zu machen. Das kann man ja auf gan­ze ver­schie­de­ne Art und Wei­se machen. Also zum Bei­spiel geh ich die Schu­le und unter­rich­te euch. Ich fin­de das macht die Welt schon ein biss­chen bes­ser. Oder mache etwas anders. Ja, das ist mei­ne täg­li­che Motivation.

Haben Sie Haustiere?

Nein.

Hätten Sie gerne Haustiere?

Ja, einen Dackel. Mei­ne abso­lu­ten Lieblingstiere.

Haben Sie Hobbys?

Wenn man arbei­tet, hat man nicht so vie­le Hob­bys. Ich gehe total ger­ne spa­zie­ren. Das klingt jetzt lang­wei­lig, aber es ist auch ein­fach so. Ich mag das super ger­ne und kann da gut bei den­ken, Din­ge ver­ar­bei­ten und run­ter­kom­men. Mir gefällt das ein­fach. Des­halb ist Spa­zie­ren­ge­hen mein Lieblingshobby.

Was für Musik hören Sie gerne?

Ich höre ger­ne Funk. Das sind so 70-ger, 80-ger Jahre.

Haben Sie ein Lieblingsbuch?

Ja, ‚Panik­herz‘ von Ben­ja­min von Stuck­rad-Bar­re. Das ist ein rich­tig gutes Buch.

Haben Sie eine Lieblingseissorte?

Strac­cia­tel­la. Das war eine ein­fa­che Frage.

Reisen Sie gerne?

Kommt drauf an. Eigent­lich schon. Aktu­ell geht es ja sowie­so nicht. Aber ich rei­se ger­ne durch Deutsch­land und gucke mir die Viel­falt an, die wir hier haben.

Was wollten Sie früher beruflich werden?

Kei­ne Ahnung… Tierärztin

Wollen Sie noch jemanden grüßen?

Nein, las­sen wir das einfach.

Bild: Ame­lie Ziebarth
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