taz-Redakteur Jan Feddersen gab dem Dokuteam der musikalischen Werkstätten wertvolle Einblicke in seine Arbeit.
Die Teilnehmenden des Workshops „Medien verstehen und gestalten” erhalten gleich am ersten Tag professionelle Einblicke in den Kulturjournalismus. taz-Redakteur Jan Feddersen besucht die Gruppe heute früh auf dem Gelände des FEZ. Neben Anekdoten über seinen Berufseinstieg gibt er auch seine Erfahrungen im Umgang mit Kulturjournalismus weiter. Mit
Lange Zeit hat der Tageszeitungs-Redakteur auch über Musik berichtet. Musik ist für ihn ein spannendes Thema für journalistische Aufarbeitungen. „Hören ist für mich der intensivste Sinneseindruck”, sagt Jan Feddersen. Augen könne man verdecken, doch den Hörsinn kann man nicht abschalten. Bevor sich die Sprache mit festen syntaktischen Regeln entwickelt hat, wurde oftmals über Klänge kommuniziert. „Früher hat man sich nicht angeschrien, da hat man sich angesungen.”
Wichtig ist es bei der Berichterstattung über Musik, dass man offen für Neues ist und sich auch auf unbekannte oder für eine*n persönlich weniger attraktive Musikrichtungen einlässt. Auf interaktive Art und Weise zeigt er dem Kurs, dass die Hörpräferenzen der Teilnehmenden nur einen kleinen Teil des unglaublich großen und vielfältigen Spektrums der Genres abdecken. Das hänge damit zusammen, dass die eigene Lieblingsmusik eng mit dem sozialen Umfeld und dem Alter verflochten ist. Ohne eine Person näher zu kennen, könne man aus ihren Hörpräferenzen gar berufliche Wünsche und Interessen ableiten.
Zugleich führt Jan Feddersen den Zuhörenden die zunehmende Rolle digitaler Medien in der Branche vor Augen: „Die klassische Zeitung wird es in spätestens fünf Jahren nicht mehr geben.” Er selbst hat schon mehrere Jahre keine gedruckte Zeitung mehr gekauft – und das obwohl er selbst Journalist ist. Meist liest er digital auf seinem Smartphone. Zeitungen sind dem Redakteur zu unbequem, denn gerade in der Bahn stören die großformatigen Blätter, die sich nur schwer durchblättern lassen.
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