Politisch sprechen alle von einem Superwahljahr. Doch was genau hat es damit auf sich? Wir geben einen Überblick.
In Berlin wählt man in unterschiedlichen Jahresabständen drei große Wahlbereiche. Bezirk, Land und Bund. Die Bezirksebene ist der jeweilige Bezirk, in dem man wohnt. Er ist nochmal in unterschiedliche Wahlkreise unterteilt. Man wählt also in seinem Wahlkreis für den gesamten Bezirk. Dabei wird die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bestimmt. Sie bildet das Parlament für die einzelnen Bezirke, in dem die jeweiligen Vertreter*innen der gewählten Parteien sitzen. Die Wahlen zur Bezirksverodnetenversammlung finden alle fünf Jahre statt. Man kann bereits mit 16 Jahren die BVV wählen.
Auf Landesebene wird das Abgeordnetenhaus (AGH) gewählt, also die jeweiligen Vertreter*innen für Berlin. Im Abgeordnetenhaus werden Themen für ganz Berlin besprochen. Die Partei, die am meisten Stimmen erhalten hat, stellt in der Regel den*die Bürgermeister*in. Diese Wahl findet ebenfalls alle fünf Jahre statt.
Die Bundestagswahl findet im gesamten Bundesgebiet statt. Die gewählten Abgeordneten sind nicht mehr nur Berliner*innen, sondern das Parlament besteht aus Vertreter*innen aus allen 16 Bundesländern. Hier werden Themen besprochen, die für die gesamte Bundesrepublik von Bedeutung sind. Ebenfalls wird über globale Politik diskutiert und entschieden. Die stärkste Partei stellt unter Bildung einer Koalition zum Erreichen einer qualifizierten Mehrheit den*die Bundeskanzler*in. Diese Wahl findet alle vier Jahre statt.
Alles auf einmal
In diesem Jahr trifft es sich, dass alle drei Wahlen am selben Tag stattfinden. Die Politik wird demnach einen kompletten Wechsel erleben. Was in diesem Jahr ebenfalls Thema ist, ist die Frage des*r Bundeskanzler*in. Angela Merkel belegte dieses Amt nun 16 Jahre lang und entschied sich, nicht noch einmal anzutreten. Zur Wahl stehen drei Kandidat*innen, die die größten Parteien stellen: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD).
Doch woher soll man jetzt wissen, welche Partei die eigenen Werte am besten vertritt? Natürlich sollte man sich, bevor man wählen geht, gründlich informieren. Für die Bundestagswahl treten aus Lichtenberg fünf Kandidat*innen mit realistischer Chance auf das Direktmandat für ihre Partei an. Um einen Blick über deren Ansichten und Ziele zu erlangen, haben wir einen Vergleich zwischen LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU und FDP erschaffen.
Die AfD haben wir gezielt nicht angefragt. Dies hat den Hintergrund, dass die Partei antidemokratische und offen rechtsextreme Politiker*innen in ihren Reihen duldet, die sich des öfteren faschistisch und diskriminierend äußern. Dieser Artikel soll der Demokratie und ihren Werten fördernd sein. Wir möchten in diesem Zusammenhang der AfD keinen Platz für ihre Anfeindungen bieten.
Angela Merkel tritt bei dieser Bundestagswahl nicht noch einmal an. Wie sie sich 16 Jahre an der Spitze der Politik halten konnte, hat unsere Autorin Ronja Zemmrich in einer Analyse erörtert.