Als Buchempfehlung wurde unserer Autorin immer wieder der Roman „Die Bücherdiebin” genannt, welcher zur Zeit des Nationalsozialismuses spielt. Da dieses Thema in der 10. Klasse im Geschichtsunterricht behandelt wird, war ihr klar: Dieses Buch muss sie lesen.
Als Buchempfehlung wurde mir immer wieder der Roman „Die Bücherdiebin” genannt, welcher zur Zeit des Nationalsozialismuses spielt. Da dieses Thema in der 10. Klasse im Geschichtsunterricht behandelt wird, war mir klar: Dieses Buch muss ich lesen.
Der von Markus Zusak verfasste Roman aus dem Jahr 2005 schildert die Geschichte des jungen Mädchens Liesel Meminger, welche in ihren jungen Jahren schon viele Schicksalsschläge verkraften muss. Das zu Beginn des Buches 9‑jährige Kind, welches von seinen Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann zu Zeiten des Nationalsozialismuses in Molching großgezogen wird, entdeckt früh seine Leidenschaft zu Büchern, welche ihm Halt, Hoffnung und einen Rückzugsort in den schier unendlichen Kriegsjahren bieten. Die ärmlichen Verhältnisse, in denen Liesel aufwächst, führen schließlich dazu, dass sie beginnt, Bücher zu stehlen.
Was mich an diesem Buch mit am meisten fasziniert hat, waren der Schreibstil und die Wortwahl. Neben vielen sprachlichen Mitteln wie Personifikationen, fallen die markanten Wortneuschöpfungen wie „Worteschüttlerin” auf, welche das Lesen interessanter gestalten.
Das vermutlich Besonderste an dem Roman, das bei mir anfangs jedoch auch für Verwirrung sorgte, ist die Perspektive aus der die Geschichte erzählt wird. Als allwissender Narrator wurde nämlich der Tod gewählt. Dieser deutet des Öfteren auch den weiteren Handlungsverlauf an. Einerseits ist man so darauf angepriesen weiterzulesen, andererseits möchte man nicht, dass das Vorausgesagte wirklich eintritt. Auf eine trockene Art bringt der Tod die Handlung skrupellos auf den Punkt, was an vielen Stellen schockieren mag. Meiner Meinung nach wirkt dies in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismuses in Deutschland aber auch sehr passend, wird jedoch sicher nicht für jede*n etwas sein. Der Text wird immer wieder durch Randbemerkungen, Statistiken oder sonstigen Informationen unterbrochen, welche dem Tod erwähnenswert erscheinen. Mir gefällt es, wie der Text so aufgelockert wird und dass man Hintergrundinformationen bekommt, die einen zum Nachdenken anregen.
Außerdem ist mir die Vielfalt der Charaktere in diesem Buch besonders positiv aufgefallen. Um meine Liebsten zu nennen: der freundlich, aber freche beste Freund von Liesel, genannt Rudi Steiner, Hans Hubermann, welcher mit seiner liebevollen Art kein besserer Vater für Liesel hätte sein können und Max Vandenburg, der schüchterne Jude, welcher wie ein Bruder für Liesel ist.
Abschließend kann man sagen, dass in „Die Bücherdiebin” eine ernste Thematik mithilfe eines außergewöhnlichen Schreibstils in eine spannende Geschichte umgewandelt wurde. Wer gerne Bücher über den zweiten Weltkrieg liest und sich somit nicht scheut mit Tod, Verfolgung und Gewalt konfrontiert zu werden, der sollte dieses Buch in jedem Fall gelesen haben.
Wenn ihr neugierig geworden seid, dann schaut am 1. November 2019 auf Instagram vorbei und gewinnt das Buch! Falls ihr kein Instagram habt, werft alternativ bis dahin einen Zettel mit eurem Namen und eurer Klasse in unseren Briefkasten im Foyer des Hauses B. Wir wünschen euch viel Glück!
Bild: Randomhouse