Fünf Museen und vergangenes Jahr fast 2,5 Millionen Besucher, das sind durchaus beeindruckende Zahlen. Von Antikensammlungen, über islamische Kunst bis hin zu byzantinischen Werken, die Häuser auf dem Eiland im Stadtteil Berlin-Mitte haben im Hinblick Kulturgeschichte so gut wie alles zu bieten.
Als Berliner*in, egal ob als Hobbyhistoriker*in, Kunstinteressierte*r, oder Schüler*in im Geschichtsunterricht, sollte man im Leben doch das ein oder andere Mal mit diesem Ort in Kontakt getreten sein. Wenn man Tourist*innen oder auch einheimische Besucher*innen nach ihrem Liebling unter den Museum fragt, dann fallen die Antworten doch meist ganz unterschiedlich aus. Während man im Bode-Museum oft bei geringem Besucherandrang die Ruhe genießen und die Statuen und Gemälde auf sich wirken lassen kann, steht man im Pergamonmuseum zwischen Besuchergruppen vor dem Ischtar-Tor und beobachtet die Details der doch so monumentalen Bauwerke. Auch das Neue Museum hat einen großen Satz nach vorne hinsichtlich der Besucherzahlen gemacht: Im Jahr 2010 erreichte man einen Rekord von 1,14 Millionen allein in diesem Haus. Dieser Boom war wohl dem Umzug der Büste der Nofretete vom Alten Museum in dieses Haus geschuldet. Allgemein ist den Besucherzahlen zu entnehmen, dass das Pergamonmuseum und das Neue Museum im Moment mit Abstand die Publikumsrenner sind.
Die geniale Idee, möglichst viele Museen auf einen Fleck zu bringen, entstand 1822 mit dem Umbauplan der nördlichen Spreeinsel, die den Standort der heutigen Museumsinsel darstellt. 1830, also acht Jahre später, eröffnete als erstes Museum ganz Preußens, mit Berlin als damaliger Residenzstadt, das Alte Museum. Die anderen Museen folgten in den darauffolgenden Jahren. Erst 1870 etablierten sich der Name Museumsinsel, und auch der Wille Preußens den Vorbildern aus London und Paris in punkto Museen und Ausstellungen gleichzuziehen. Zwischen 1939 und 1945, wurden fast drei Viertel der Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört, der Wiederaufbau begann 1950, wurde aber teilweise vom DDR-Regime vernachlässigt. Erst im Jahr 1999 begann eine grundlegende Sanierung der Gebäude, in Folge dessen wurden alle Museumsbestände und Ausstellungsstücke unter den Häusern neu aufgeteilt. Während einige Gebäude unter laufendem Betrieb saniert wurden, schlossen beispielsweise das BodeMuseum und Neue Museum für einige Jahre und wurden im Laufe der 2000er offiziell wiedereröffnet. Auch heute, im Jahr 2019, finden im Pergamonmuseum noch grundlegende Umbauarbeiten statt und erst im Juli wurde die neue James-Simon-Galerie eröffnet.
Wenn man als Schüler*in eines oder mehrere Museen besuchen will, erwartet einen ein kostenloser Eintritt bis zu einem Alter von 18 Jahren in den staatlichen Museen zu Berlin. Das Kulturerbe Berlins ist kompakt in fünf Museen auf einer Insel gebündelt. Damit hat es die Stadt Berlin geschafft, mit dieser Museumsinsel ein Wahrzeichen zu schaffen.
Auch empfehlenswert ist das Deutsche Historische Museum nahe der Museumsinsel. Auch hier ist der Eintritt für Schüler frei. Man findet dort zahlreiche Exponate, Bilder und Texttafeln, welche einem die deutsche Geschichte auf einzigartige Weise näherbringen.
Bild: Bode-Museum. Museumsinsel Berlin, Am Kupfergraben. © Staatliche Museen zu Berlin / Bernd Weingart